Zur Startseite Zur Startseite

Naturforschung · Naturschutz · Umweltbildung

Im Mai schauen wir bei unserer Suche wieder einmal auf den Boden, am besten auch einmal unter Steinen. An trockeneren, teils beschatteten Standorten suchen wir nach einer braunen Spinne aus der Familie der Wolfspinnen (Lycosidae): Dem Gewöhnlichen NachtwolfTrochosa terricola.

Wolfspinnen sind oft sehr zahlreich und sehr aktiv. Jeden Monat ruft der ARBEITSKREIS SPINNEN alle Naturinteressierten auf, nach einer ausgewählten, gut zu erkennenden Spinnenart zu suchen und die Beobachtungen im Artenfinder RLP zu melden. So hoffen wir, deutlich mehr Informationen zur Spinnenfauna unserer Heimat zu bekommen. 

Trochosa terricola Nachtwolf 1 1    Trochosa terricola Nachtwolf 2 Augenfeld Lycosidae3

Gewöhnlicher Nachtwolf, Trochosa terricola, Weibchen      Gewöhnlicher Nachtwolf, Trochosa terricola, Portrait      Augenstellung  Wolfspinnen

 

Im Mai schauen wir bei unserer Suche wieder einmal auf den Boden, am besten auch einmal unter Steinen. An trockeneren, teils beschatteten Standorten suchen wir nach einer braunen Spinne aus der Familie der Wolfspinnen (Lycosidae): Dem Gewöhnlichen Nachtwolf Trochosa terricola. Wolfspinnen sind oft sehr zahlreich und sehr aktiv. Dies gilt vor allem für die etwas kleineren Vertreter der Gattung Pardosa, die durch ihren steil aufragenden Vorderkörper als Gruppe erkennbar sind. Unsere Mai-Spinne Trochosa terricola ist dagegen eine größere Wolfspinne, das Weibchen mit bis 14mm Körperlänge, das Männchen kleiner. Ihr Vorderkörper ist etwas runder als bei Pardosa und trägt ein für die Gattung typische Zeichnung aus einem hellen Band mit zwei parallelen kurzen Längsstreifen. Tibia und Metatarsus der Vorderbeine sind oft dunkler gefärbt.Trochosa terricola ist als Wolfspinne auch an der typischen Anordnung ihrer 8 Augen erkennbar: Hinter einer dichten Reihe von 4 gleichgroßen Augen folgt ein Trapez aus 2 großen Frontaugen und dahinter 2 kleinen Seitenaugen. Wolfspinnen jagen ihre Insektenbeute ohne Netz auf Sicht und mit dem Tastsinn. Letzteres gilt für den Gewöhnlichen Nachtwolf in besonderem Maße, ist diese Spinne doch meist dämmerungs- und nachtaktiv. Man trifft sie aber auch durchaus am Tag an.

Wie alle Wolfspinnen trägt auch das Weibchen von Trochosa terricola ihren Kokon an den Spinnwarzen herum und im Mai findet man sie auch beim "Sonne-Tanken" auf Blättern sitzen. Nach dem Schlüpfen werden die Jungspinnen noch einige Zeit auf dem Hinterleib herumgetragen, fallen nach und nach herunter und werden so verbreitet - ebenfalls ein Verhalten, das für alle Wolfspinnen typisch ist.

Im Laufe des Aprils kann man häufig Männchen und Weibchen gemeinsam einträchtig in der Warte sitzen sehen. Neben dem Größenunterschied kann man dann zur Geschlechtsunterscheidung die spinnentypisch stark vergrößerten Pedipalpen beim Männchen heranziehen. 

Trochosa terricola Nachtwolf 3 4  Trochosa terricola Nachtwolf 2 5 

          Gewöhnlicher Nachtwolf, Trochosa terricola                                     Gewöhnlicher NachtwolfTrochosa terricola, Weibchen m. Jungspinnen

Achtung Verwandtschaft: Sehr ähnlich ist die Schwesterart, der Feld-Nachtwolf Trochosa ruricola, eine Art die eher in feuchteren Wiesen und Gärten vorkommt. Alle fünf Arten der Gattung Trochosa, die bei uns vorkommen, sind schwer zu unterscheiden. Was sie vereint ist ihre meist nächtliche Aktivität und der kräftige Körperbau im Unterschied zu den sehr häufigen kleinen, tagaktiven flinken Wolfspinnen der Gattung Pardosa. 

 6 Pardosa spec. Weibchen mit Kokon 7

Feld-Nachtwolf, Trochosa ruricola, Weibchen            Wald-Laufwolf, Pardosa lugubris, Weibchen mit Kokon

Weitere Informationen im Wiki der Arages

Bildquellen: Foto 1, 3, 4, 5, 6: wiki.arages.de / Foto 2: V. Oehmig 

Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.

Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.

Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch