Meldeaktion "Spinne des Monats Februar 2025": Gewöhnliche Fischernetzspinne
Im Februar 2025 schließen wir uns der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft (ARAGES) an und suchen nach der Europäischen Spinne des Jahres 2025: Fischernetzspinne Segestria senoculata (Segestriidae).
Jeden Monat ruft der ARBEITSKREIS SPINNEN alle Naturinteressierten auf, nach einer ausgewählten, gut zu erkennenden Spinnenart zu suchen und die Beobachtungen im Artenfinder RLP zu melden. So hoffen wir, deutlich mehr Informationen zur Spinnenfauna unserer Heimat zu bekommen.
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Fischernetzspinne Segestria senoculata Typisches Netz der Fischernetzspinne Segestria senoculata
Die Gewöhnliche Fischernetzspinne ist paläarktisch verbreitet und kommt in ganz Europa vor. Segestria senoculata lebt im Wald und in Block- und Schutthalden bis zur Waldgrenze. Man kann sie auch - in Waldnähe - an Gebäuden, Mauern und an Baumrinde finden. Aufgrund ihrer Häufigkeit und einer großen Habitatverfügbarkeit wird sie in den Roten Listen als nicht gefährdet eingestuft.
Zuallererst wird man wohl das Maschengewebe ihres Netzes entdecken (Name!). Nachts lauert Segestria senoculata am Eingang der Wohnröhre, wobei nur der Vorderkörper und die vorderen 3 Beinpaare nach vorne gestreckt herausragen - eine sehr typische Körperhaltung der gesamten Familie, von der wir mit der Schwester- und Verwechslungsart Segestria bavarica und in sehr warmen Habitaten am Haardtrand vielleicht sogar die sehr große und grün glänzende Segestria florentina entdecken können. Das Jagdverhalten ist bei allen gleich: Sobald ein Insekt die Signalfäden berührt, wird es blitzartig gepackt und in die Wohnröhre gezogen. Am Tage ruht die Spinne in der Röhre. (Wiehle 1953)
Die Körperlänge von Segestria senoculata beträgt bei Weibchen 7–10 mm, beim Männchen 6–9 mm. Beide Geschlechter ähneln sich in Färbung und Zeichnung. Der Vorderkörper ist glänzend braun, den länglich ovalen Hinterkörper ziert ein gebuchtetes dunkles Mittelband. Die Beine sind hellbraun, weisen eine dunkle Ringelung auf und die vorderen drei Beinpaare werden meistens nach vorne gestreckt, ein typisches Merkmal aller Segestriidae. Ein weiteres Merkmal dieser Spinnenfamilie: Fischernetzspinnen besitzen nur sechs Augen - statt der üblichen acht Augen der meisten Spinnenfamilien.
Weitere Informationen:
https://wiki.arages.de/index.php?title=Segestria senoculata
Bildquellen: 1: H. Höfer / Foto2: W. Braunstein
Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch
Wiehle H (1953): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile, 42. Teil Spinnentiere oder Arachnoidea (Araneae) IX: Orthognatha - Cribellatae - Haplogynae Entelegynae. VEB Gustav Fischer Verlag, 150 S