Die Acker-Witwenblume, die anders als ihr Name es vermuten lässt, bei uns vor allem eine Wiesenpflanze ist, hat eine relativ lange Blütezeit, die sich im Pfälzerwald von Ende Mai bis in den September erstreckt. Dort, wo Wiesen früh gemäht werden oder wo in kühleren Lagen der Aufwuchs verzögert ist, kommt die Acker-Witwenblume nicht mehr rechtzeitig vor der ersten Mahd zur Blüte. Sie kann dann aber zumindest an frischen Standorten nachwachsen und im August zur Blüte und Fruchtreife gelangen. Deshalb stellen wir die Art auch erst heute vor!
Die Acker-Witwenblume gehört zu den Kardengewächsen, ebenso wie die im Pfälzerwald verbreiteten Arten Wilde Karde (Dipsacus fullonum) und der bereits vorgestellte Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Der Teufelsabbiss hat ovale ungeteilte Blätter, während die Acker-Witwenblume im mittleren Stängelabschnitt charakteristisch gefiederte, gegenständige Blätter besitzt.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
https://arteninfo.net/elearning/flora/speciesportrait/4567
Die weißen Zungenblüten des Einjährigen Feinstrahls sind extrem schmal. Sie umranden die gelben Röhrenblüten so, wie wir das z.B. von der Echte Kamille oder der Margarite kennen. Deren Zungenblüten sind allerdings deutlich breiter und nicht so zahlreich. Der Einjährige Feinstrahl ist somit relativ einfach zu erkennen. Im Pfälzerwald gibt es kaum Verwechslungsmöglichkeiten. Seine Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September, wobei er im August besonders auffällig ist, an Straßen- und Wegböschungen, auf extensiv genutztem Grünland und besonders oft auf Streuobstwiesen, im Halbschatten der Bäume.
Ursprünglich kam die Art in Nordamerika vor und wurde bereits im 18. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt und hat sich seither in der offenen Kulturlandschaft stark ausgebreitet. Sie gilt als eingebürgert, gesellt sich aber auf Ruderalflächen, z.B. auf geschotterten Plätzen, häufig unter Neophyten, namentlich zu unseren bereits vorgestellten amerikanischen Goldruten-Arten. Während diese im Pfälzerwald auch von zahlreichen Tagfalter-Arten zur Nektaraufnahme angeflogen werden, trifft man an den Blüten des Einjährigen Feinstrahls nach unserer Erkenntnis hauptsächlich Schwebfliegen und Bienen an. Vergleichende Untersuchungen diesbezüglich wären sicherlich interessant und aufschlussreich.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zur Art in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
Neben den bereits vorgestellten Arten Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum) und Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum) gibt es im Pfälzerwald noch eine dritte hochwüchsige Offenlandart der Gattung, nämlich das Geflügelte Johanniskraut. Wie der deutsche Name bereits andeutet, unterscheidet sich Hypericum tetrapterum von seinen beiden Schwesterarten u.a. durch die vier (!) deutlich geflügelten Längsleisten, die sich gut sichtbar vom Stängel abheben. Die geflügelten Kanten des Stängels lassen sich auch zurückklappen. Außerdem erscheint der Blütenstand, die Trugdolde, kompakter und die einzelnen Blüten sind kleiner als bei H. maculatum und H. perforatum. Das Geflügelte Johanniskraut unterscheidet sich von den beiden anderen Arten auch hinsichtlich seiner Habitatansprüche, da es zeitweise überschwemmte, feuchte bis nasse Böden bevorzugt. Im Pfälzerwald ist die Art häufig in Gräben oder Feuchtwiesen anzutreffen und wächst dort in höheren Dichten. Insgesamt ist Hypericum tetrapterum im Pfälzerwald aber etwas seltener anzutreffen als die beiden anderen Johanniskräuter.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
https://arteninfo.net/elearning/flora/speciesportrait/3881
Nachdem wir uns bisher vornehmlich den weißblühenden Vertretern der Doldenblütler gewidmet haben, wollen wir in diesem Porträt einen unserer gelb blühenden Arten, den Pastinak, vorstellen. Im Pfälzerwald findet man Pastinaca sativa vor allem an Straßenrändern, Böschungen und an vermutlich durch Eutrophierung entstandenen Störstellen im Grünland, da die Pflanze nährstoffreiche Böden bevorzugt. Im Pfälzerwald ist der Pastinak der häufigste gelblühende Doldenblütler, während in der Rheinebene z.B. der Fenchel (Foeniculum vulgare) an Straßenböschungen häufig gedeiht.
Der Stängel des Pastinaks ist kantig, gefurcht und innen hohl. Außerdem fehlen in der Regel die Hüll- und Hüllchenblätter. Die Stängelblätter sind 1-fach gefiedert mit eiförmig gelappten oder grob gezähnten Fiedern. Die Blätter des Fenchels bilden dagegen die reduzierteste Form unter den Doldenblütlern, die sich von den Blättern des Pastinaks durch ihre federartige Erscheinung mit linealisch gefiederten Blättchen leicht unterscheiden lassen.
Folglich kann der Pastinak im Pfälzerwald durch seine Blätter und gelben Blüten leicht von anderen Doldenblütlern unterschieden werden und eignet sich als Einstieg in die Bestimmung dieser Familie. Der Pastinak ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine Wurzel bildet. Als Kulturpflanze kann diese als Wildform eher dünn und hart erscheinende Speicherrübe mehrere Zentimeter in Dicke und Länge erreichen und ist als aromatisches Wurzelgemüse in der lokalen Küche sehr beliebt. Ursprünglich aus Asien stammend, kam der Pastinak vermutlich durch die Römer nach Deutschland und wurde im 18. Jahrhundert in Europa durch die Kartoffel als wichtige Nahrungspflanze abgelöst.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zur Art in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
Im Pfälzerwald gibt es wie in vielen anderen Landesteilen zwei ursprünglich aus Nordamerika stammende Goldruten-Arten, die im Spätsommer durch ihr leuchtendes Gelb mitunter dominant und landschaftsprägend auftreten. Es handelt sich um die Kanadische und die Späte Goldrute. Während die Verbreitung der Kanadischen Goldrute hierzulande schon im frühen 19. Jahrhundert erfolgte, die Art also schon mehr als 150 Jahre fester Bestandteil unserer Flora ist, wurde die Späte Goldrute erst Angang des 20. Jahrhundert eingeführt und verbreitet. Sie hat somit noch nicht ganz die 150-Jahre erreicht, ab denen eingeschleppte und weitverbreitet Pflanzen als eingebürgert und damit per Definition als heimisch gelten. De facto sind jedoch beide Arten im Pfälzerwald feste Bestandteile der heimischen Flora und treten in unterschiedlichen Biotopen, vor allem Grünlandbrachen, Außenwaldsäumen, Bach- und Grabenrändern dominant auf. Ähnlich wie schon bei dem Indischen Springkraut festgestellt, werden beide Arten teilweise noch als invasive Neophyten betrachtet und es wird deren Bekämpfung gefordert. Auch hier gilt kritisch zu hinterfragen, worin der Nutzen einer Bekämpfung bestehen soll. Und auch in Bezug auf die beiden Goldruten-Arten aus Übersee kann festgestellt werden, was schon zuvor betont wurde: Durch den Erhalt der extensiven Landwirtschaft, vor allem der Mähwiesennutzung, können sowohl seltene und gefährdete Arten gesichert als auch gleichzeitig ein Vordringen der Goldruten in diese Bereiche verhindert werden. Haben sich Kanadische oder Späte Goldrute allerdings erst einmal auf brachliegenden Wiesen breit gemacht, kann es sehr lange dauern, die Flächen wieder in artenreiches Grünland zurück zu entwickeln. Von Landwirten ist das dann unter Umständen nicht mehr zu leisten, weil dies völlig unwirtschaftlich wäre. Unterscheiden kann man die beiden amerikanischen Goldruten-Arten ganz leicht. Die Kanadische Goldrute hat behaarte Stängel, die Späte Goldrute kahle, bereifte Stängel.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
Die erste zaghafte Heideblüte konnten wir im Pfälzerwald dieses Jahr bereits Mitte Juli beobachten. So richtig beginnt sie jedoch erst jetzt in der Augustmitte und dauert mindestens bis Anfang Oktober. Das Sandsteingebirge ist geradezu prädestiniert für die Besenheide, auch einfach nur Heidekraut genannt, die hier an teils besonnten Böschungen von Waldwegen zu finden ist. Ausgedehnte Heideflächen, wie man sie z.B. aus der nahe gelegenen Mehlinger Heide bei Kaiserslautern kennt, gibt es im Pfälzerwald in solchem Ausmaß nicht, bzw. nicht mehr. Ihre Entstehung war in früherer Zeit maßgeblich von der extensiven Weidetierhaltung abhängig. Dort, wo es auf den ertragsschwächsten Böden abseits der Siedlungen Gemeinschaftsweiden mit Ziegen und Schafen gab, oder ein Wanderschäfer regelmäßig durchzog, konnten neben Sandmagerrasen auch Heiden entstehen. Da die Besenheide-Sträucher kaum älter als 15 Jahre alt werden und im Alter weniger blühen, führte Mähen oder Aushacken der Sträucher zur Verjüngung der Bestände und zur vermehrten Blütenbildung. Genutzt wurden die „Häädstorre“ bzw. „Häädstorze“ außer von vielen Wildbienen-Arten auch vom Menschen, als Einstreu in den Kuhställen oder, wie es der Name schon sagt, wurden Besen daraus gebunden.
Die allseits bekannte und verwandte Glockenheide (Erica tetralix), auch Moor-Glockenheide genannt, ist eine Art der nassen torfmoosreichen Moorheiden, die es im Pfälzerwald nur selten und kleinräumig gibt. Die Glocken-Heide ist daher eine große Seltenheit im Pfälzerwald und ihre Wuchsorte liegen überwiegend in Naturschutzgebieten.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
Der Berg-Haarstrang weist in Deutschland eine interessante Verbreitung auf. Er ist in weiten Teilen Nordostdeutschlands und in Bayern weit verbreitet. In Baden-Württemberg gibt es größere Vorkommen im Oberrhein- sowie im Bodenseegebiet. In Rheinland-Pfalz liegt ein großes geschlossenes Verbreitungsgebiet im Pfälzerwald vor. Weiter westlich sind deutschlandweit keine Vorkommen bekannt, auch keine im benachbarten Saarland. Das wahrlich beachtlich große Vorkommen im Pfälzerwald liegt somit innerhalb Deutschlands isoliert im Südwesten. Besiedelt werden hier magere Wiesen und Weiden, Säume und lichte Waldränder. Erkennen kann man den Doldenblütler leicht an den Blättern, die 2- bis 3-fach gefiedert sind und an den Verzweigungen der Fiederästchen abknicken. Die Fiederblattabschnitte liegen also nicht planar auf einer Ebene, sondern abgewinkelt zueinander. Ähnliche Blätter finden wir bei keinem anderen Doldenblütler im Pfälzerwald.
Mit dem Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) gibt es eine weitere Art der Gattung im Pfälzerwald, die hier vor allem in den Nasswiesen im südlichen Pfälzerwald, nahe der französischen Grenze, stellenweise häufig zu finden ist. Diese Art verfügt über filigrane Blätter mit sehr schmalen Blattzipfeln, die der Gattung ihren Deutschen Namen einbrachten.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:

In unserer Serie haben wir bereits mehrfach Habichtskräuter vorgestellt, wohl wissend, dass diese zahlreiche Arten umfassende Gattung einige schwierig zu bestimmende Sippen aufweist. Einfacher wird die Sache schon mal dadurch, wenn bekannt ist, welche Arten in den verschiedenen Naturräumen überhaupt zu erwarten sind. Im Pfälzerwald haben wir z.B. bei Weitem nicht so viele verschiedene Arten wie in den Hochgebirgen, allen voran den Alpen. Und dann gibt es ja auch noch die gebietsspezifischen Feldmerkmale, die Kenner der regionalen Gegebenheiten nutzen und über die man sich natürlich am besten bei gemeinsamen Exkursionen austauscht. Hoffen wir, dass es bald wieder einfacher wird, solche gemeinsamen Exkursionen durchzuführen!
Das Doldige Habichtskraut blüht im August und September auf vielen Wiesen und Säumen im Pfälzerwald. Folgende Merkmale sind wichtig zur Bestimmung: Im oberen Bereich des Blütenstandes entspringen zahleiche Blütenstiele an einer Stelle auf (fast) gleicher Höhe doldenartig. Die Hüllblätter, welche die Blütenkörbchen umschließen, sind zurückgekrümmt. Die schlanken, hüfthoch aufwachsenden Pflanzen sind reich beblättert, jedoch sind keine Grundblätter vorhanden.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu der Art in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
Das Wald-Ruhrkraut ist eine zunächst unscheinbare, bei genauerer Betrachtung jedoch spannende Art aus der Familie der Korbblütler. Die schlanken Pflanzen werden bis zu 70 cm hoch. Die Blütenkörbchen sitzen ährenförmig im mittleren und oberen Stängelbereich. Stängel und Blätter des Wald-Ruhrkrauts sind weiß-filzig behaart, ähnlich wie wir das vom Edelweiß, einem nahen Verwandten, kennen.
Seinen Namen hat das Ruhrkraut aufgrund seines hohen Gerbstoffgehaltes und der damit verbundenen Anwendung gegen Darmentzündungen (althochdeutsch roara, schnelles fließen…) erhalten.
Vegetationskundlich betrachtet kann man die Art im Pfälzerwald einerseits den Waldlichtungen zuordnen, die heutzutage wieder vermehrt auftreten: Kahlschläge aufgrund von Fichtenborkenkäfer-Schäden dürften im Pfälzerwald zu einer verstärkten Ausbreitung des Wald-Ruhrkrauts führen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt andererseits im Bereich von beweidetem Magergrünland. Das Weidevieh verschmäht die Art weitestgehend, die sich somit hier gut behaupten kann. An nährstoffreichen Trittstellen z.B. im Umfeld von Viehtränken und Futterstellen wächst übrigens vielerorts das niedrigwüchsige und stärker verzweigte Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum).
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
Warum heißt die Rundblättrige Glockenblume so, obgleich ihre Stängelblätter doch schmal lanzettlich sind? Die Antwort ist einfach: Die Grundblätter, also die ersten Blattaustriebe, sind im Umriss fast rund und damit völlig anders gestaltet als die Stängelblätter (auf dem Foto ist das gerade noch zu erkennen!). Bei der bereits vorgestellten Rapunzel-Glockenblume und der Wiesen-Glockenblume sind die Grundblätter dagegen ähnlich der Stängelblätter geformt. Die Rundblättrige Glockenblume kommt im Pfälzerwald häufig gemeinsam mit der Rapunzel-Glockenblume auf mageren Wiesen und Weiden vor. Sie blüht jedoch deutlich später auf als diese. Auf den einschürigen Wiesen ist die Rundblättrige Glockenblume somit eine derjenigen Arten, die erst nach dem Wiesenschnitt zur vollen Entfaltung kommen.
Die Wuchsform der Rundblättrigen Glockenblume ist niederliegend-aufsteigend. Eine absolute Besonderheit der Flora des Pfälzerwaldes ist übrigens die Lanzenblättrige Glockenblume (Campanula baumgartenii), die in der Regel größer und kräftiger wird und aufrecht wächst. Das Verbreitungsgebiet der Art ist sehr klein, sie kommt weltweit nur im Pfälzerwald und in wenigen benachbarten Mittelgebirgen vor. Die Unterscheidung von Lanzenblättriger und Rundblättriger Glockenblume ist oft auch für Experten schwierig, besonders, wenn keine Grundblätter mehr vorhanden sind.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
https://arteninfo.net/elearning/flora/speciesportrait/4812
https://arteninfo.net/elearning/flora/speciesportrait/4811
Heute stellen wir eine Art mit einem wahrlich schaurigen Namen vor. Der Gewöhnliche Teufelsabbiss hat seinen Namen angeblich wegen seiner etwas merkwürdig endenden Hauptwurzel erhalten. Diese erweckte den Eindruck, als sei sie am Ende abgebissen. Der Name sollte vermutlich einfach nur einprägsam sein und möglichst vielen helfen, die Pflanze bei Bedarf zu finden und zu sammeln. Gleichzeitig, so ist es überliefert, stand Teufelsabbiss nämlich als Heilmittel hoch im Ansehen!
Wie auch immer, das zu den Kardengewächsen zählende Kraut blüht im Pfälzerwald im August auf mageren Wiesen wechselfeuchter bis nasser Standorte. Die Art ist hier ein hervorragender Zeiger für naturschutzfachlich hochwertige Flächen, denn wo viel Teufelsabbiss wächst, ist in der Regel auch mit einer hohen Artenvielfalt an Tagfaltern zu rechnen.
Häufiger als der Gewöhnliche Teufelsabbiss ist im Pfälzerwald auf Wiesen und Weiden mittlerer Standorte die verwandte Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) zu finden, deutlich seltener die ebenfalls zu der Familie gehörige Trauben-Skabiose (Scabiosa columbaria).
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
https://arteninfo.net/elearning/flora/speciesportrait/4570
Die Familie der Nachtkerzengewächse ist hierzulande mit insgesamt sechs Gattungen vertreten. Zwei davon sind artenreich: die gelb blühenden Nachtkerzen und die violett blühenden Weidenröschen. Wir stellen heute das Zottige Weidenröschen vor, das im August im Pfälzerwald an Grabenrändern und in Nasswiesenbrachen blüht. Es gehört zu den großblütigen Epilobium-Arten, zu denen auch das ebenfalls im Pfälzerwald häufige Schmalblättrige Weidenröschen zählt. Die Blütenblätter dieser Arten sind ein bis zwei Zentimeter lang. Die beiden großblütigen Arten sind einfach zu erkennen und zu unterscheiden, wohingegen die Bestimmung bei einer Reihe von kleinblütigen Weidenröschen-Arten, mit Blütenblattlängen unter einem Zentimeter, mitunter schwerfällt. Ein wichtiges Differenzierungsmerkmal der Weidenröschen ist die Form der Griffelnarbe. Bei einer Gruppe von Weidenröschen ist die Narbe kugelig, bei der anderen Gruppe weist die Narbe vier deutlich abstehende Äste auf. Das Zottige Weidenröschen hat diese Vierteilung der Narbe, was auf dem Foto gut zu erkennen ist.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu der Art in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
Galeopsis-Arten zeichnen sich unter anderem durch zwei Höcker (Hohlzähne) auf der Unterlippe aus. Diese dienen der Kopfführung der blütenbesuchenden Insekten, in diesem Fall hauptsächlich der Wildbienen.
Der Gelbe Hohlzahn, den wir hier vorstellen, ist einfach zu erkennen. Die Blüten sind verhältnismäßig groß (20 – 30 mm lang), hellgelb und am Schlund satt gelb gefärbt. Sein Stiel ist flaumig weich behaart und an den Knoten kaum verdickt. Er wächst im Pfälzerwald häufig an geschotterten Wegrändern und auf Lichtungen im Halbschatten. Ebenfalls häufig sind im Pfälzerwald der Gewöhnliche Hohlzahn (Galeopsis tetrahit) und der Kleinblütige Hohlzahn (Galeopsis bifida), die kleinere weiße oder violette Blüten, kratzige Borsten an den Stängeln und verdickte Knoten aufweisen. Da verschiedene Galeopsis-Arten z.B. auf Waldlichtungen zusammen auftreten und diese öfters bastardieren, ist es mitunter schwierig solche Individuen einer Art sicher zuzuordnen.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zu den genannten Arten in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.:
https://arteninfo.net/elearning/flora/speciesportrait/4741