Das Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal
Am nördlichen Ortsrand des Bad Dürkheimer Ortsteils Leistadt führt ein Feldweg in das idyllische Berntal, das sich knapp 2 km nach Osten zieht und am Herxheimer Felsenberg in der Rheinebene endet. Der einzigartigen Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal hat für POLLICHIA und für die heimische Natur eine große Bedeutung. Es ist mit einer Größe von ca. 300 ha Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes Haardtrand sowie Teil des FFH-Gebietes Biosphärenreservat Pfälzerwald. Ein abwechslungsreiches Nutzungsmosaik aus Weinbergen, Streuobstwiesen, Gebüschen und halbtrockenen Wiesenflächen an den Hängen und des periodischen Gewässers im Talgrund sind Standorte typischer, seltener und gefährdeter Pflanzenarten und damit verbunden Lebensraum seltener und bedrohter wildlebender Tier- und Vogelarten. Die Gehölze wie Brombeere, Heckenrose oder Schlehe gefährden die einzigartige Kalkflora des Berntals, deswegen entfernt die POLLICHIA Bad Dürkheim regelmäßig mit vielen Helfern den unerwünschten Bewuchs. Halbtrockenrasen auf meist ehemaligen Weinbergflächen zeigen eine Fülle von Pflanzenarten, unter andern auch viele seltene Orchideenarten.
Auf diesen seit vielen Jahren regelmäßig gemähten, aber ungedüngten Halbtrockenrasen leben viele Insekten wie Schmetterlinge, Käfer oder Heuschrecken Die zahlreichen aus Sand- oder Kalkstein errichteten Trockenmauern gewähren Mauereidechse und Schlingnatter Versteck- und Aufenthaltsräume.
Im Gegensatz zu den benachbarten intensiv bewirtschafteten Weinbergen brüten im Naturschutzgebiet regelmäßig ca. 40 Vogelarten. Mehr dazu siehe Linkliste unten
Naturschutzgebier Felsenberg-Berntal hat aber noch mehr zu bieten. Neben seiner vielfach beschriebenen seltenen Flora und Fauna befinden sich auf den terrassierten Hängen noch zahlreiche, oft versteckte alte Obstbäume in außergewöhnlicher Vielfalt. Die systematisch aufgebaute Obstsortensammlung dient neben ökologischen Zwecken auch der Sortenforschung und der Erhaltung genetischer Ressourcen von Kulturpflanzen. Sie hat inzwischen landes- bzw. bundesweite Bedeutung, denn sie ist in die Biodiversitätsdatenbank für Kulturpflanzen der DLR Rheinland-Pfalz sowie im Erhalternetzwerk des Pomologen-Vereins aufgenommen worden. Aktuell sind insgesamt etwa 250 verschiedene Obstsorten vorhanden, darunter 125 Apfelsorten, 30 Birnen und 35 Kirschen und 25 Mandelsorten. Mehr dazu siehe Linksliste unten
Um die Pflege der Bäume kümmert sich ehrenamtlich ein Team der POLLICHIA-Gruppe bzw. der Museumsgesellschaft Bad Dürkheim, unterstützt von weiteren örtlichen Gruppen und Einzelpersonen. Die Natur dankt es den engagierten Personen mit schönen Naturbeobachtungen und herrlich schmeckendem, aus der herbstlichen Ernte erzeugtem naturtrübem Bio-Apfelsaft. Die Bad Dürkheimer POLLICHIA-Ortsgruppe freut sich um jedes Mitglied, gerne sind Sie eingeladen mitzumachen und die einzigartige Natur des Berntals mit uns zu erleben, zu erforschen und zu schützen.
Projektbeschreibungen aus dem 175-Jahre-Jubiläumsband der POLLICHIA:
Das Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal (Kapitel 5.05)
Erhaltung historischer Obstsorten im Leistadter Berntal (Kapitel 5.06)
Berichte aus dem POLLICHIA-Kurier
25 Jahre Streuobstwiesen im Leistadter Berntal (Kurier 36/1)
Eingestürzte Trockenmauer im Berntal repariert (Kurier 36/4)
Freiwilligen-Arbeitseinsatz im Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal (Kurier 35/3)
Freistellungen auf über anderthalb Hektar im Berntal - dank Mannheimer Mauerechsen (Kurier 35/2)
Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal - Beschreibung der Ortsgruppe Bad Dürkheim
Neues aus dem Berntal (Kurier 27/1) (Kurier 27/1)
Verwandtes Projekt
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