Seit 1840 - eine lange Historie
Die Pollichia ist einer der größten regionalen naturforschenden Vereine im deutschsprachigen Raum.
Im Jubiläumsband zum 175-jährigen Bestehen ist der Naturschutzverein umfassend dargestellt. Dieses Buch sowie zahlreiche andere Veröffentlichungen finden sich in Publikationen.
Dort enthalten sind unter anderem die (unten verlinkten) Beiträge zu den Epochen der Pollichia-Geschichte.
1840 bis 1870: Naturforschung im 19. Jahrhundert
Naturforschende Vereine gibt es in einigen Städten Deutschlands. Ihre Gründungsjahre liegen meistens im 19. Jahrhundert, zu einer Zeit, als das Interesse der bürgerlichen Kreise an der Erforschung der Natur der Heimat geweckt wurde. Man schloss sich zu einer gelehrten und forschenden Gesellschaft zusammen, sammelte Merkwürdigkeiten der Natur und tauschte sich mit den Vereinen anderer Städte und Regionen aus. Ein Kennzeichen der naturforschenden Vereine und Gesellschaften ist, dass durch die aktiven Mitglieder oft mehrere Bereiche der Naturforschung, in Geologie, Botanik und Zoologie abgedeckt werden.
Berühmte Naturforscher aus früheren Zeiten wurden gerne als Namenspatron gewählt und dessen Wirken mit dem neuen Verein geehrt. Die POLLICHIA ist ein typisches Beispiel dafür.
Die treibende Kraft für die Gründung des Vereins war der Botaniker Carl Heinrich Schultz, der bereits 1839 auf der Versammlung des Vereins für Naturkunde zu Mannheim seine Absicht bekannt gab, einen naturforschenden Verein für die Pfalz und die angrenzenden Gebiete zu Gründen.
Ausführliche Darstellungen in:
1.01: 1840 bis 1870: Naturforschung im 19. Jahrhundert
1.02: Die Brüder Carl Heinrich und Friedrich Wilhelm Schultz
Die ersten POLLICHIA-Mitteilungen von 1843 mit Beschreibung der Anfänge
1870 - 1920: Naturforschung im Kaiserreich
Die Zeit um 1868 ist von großer Ungewißheit über die Zukunft der POLLICHIA geprägt: Mitten in der größten Blütezeit des Vereins sterben der Gründer und Direktor Carl Heinrich Schultz (1867) sowie der Vorstand Pauli (1868). „Die POLLICHIA geriet in Trauer und Verwirrung. Schon begannen die Mitglieder auszutreten“ (Spuhler 1965).
Rettung naht in Person Georg von Neumayers, der 1864 von Australien in die Pfalz zurückgekehrt ist und als Privatgelehrter sowohl seine zurückliegende Reise wissenschaftlich auswertet, als auch neue Projekte plant.
1865 tritt er auf der Jubiläumsversammlung (25 Jahre POLLICHIA) erstmals im Verein als Redner auf. Nun, 1868 wendet man sich an ihn und er läßt sich nicht lange nötigen, sondern übernimmt sofort das Amt des 1. Vorsitzenden.
1920 - 1945: Von der Weimarer Republik zur Stunde "Null"
In den 175 Jahren Vereinsgeschichte ist das Ende der POLLICHIA mehrmals nahe: Besonders bedrohlich sind die Krisen nach 1919 und nach dem Zweiten Weltkrieg 1945. Ausführliche Darstellung in 1.06: 1920 bis 1945: Von der Weimarer Republik zur Stunde "Null"
POLLICHIA in der Zeit des Nationalsozialismus
2021 - 2023 wurde die Rolle der POLLICHIA im Nationalsozialismus erstmals durch den Historiker Benjamin Pfannes (Universität Mainz) wissenschaftlich untersucht. Die Veröffentlichung erfolgte am 19.7.2023 -Die im POLLICHIA-Kurier (Jahrgang 39, Heft 3) abgedruckte Zusammenfassung der Studie zur Rolle der POLLICHIA in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) ist die erste ihrer Art, welche von einem unabhängigen Historiker angefertigt wurde. Somit hatte der Verein keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Sie beschreibt nach einer gründlichen Recherche in verschiedenen Archiven die Rolle der POLLICHIA und ihrer maßgeblichen Protagonisten.
Studie "Naturkundeverein POLLICHIA in der Zeit des Nationalsozialismus (1933 - 1945)"
1945 - 1971: Der Wiederaufbau
Im letzten Kriegsjahr und nach dem Zusammenbrich des Dritten Reiches ist der Kampf um Überleben sicher drängender als der Wunsch Naturforschung zu betreiben. Dennoch sind tatkräftige POLLICHIAner auch in der Stunden "Null" aktiv.
Ausführliche Darstellung in 1.07: 1945 bis 1971: Der Wiederaufbau
1971 - 1998: Die Ära Günter Preuß
Unter Leitung des langjährigen Präsidenten werden unter vielem anderen erreicht:
- Erstausgabe des noch heute erscheinenden Vereinsmagazins KURIER
- eine neue Heimat für das Pfalzmuseum für Naturkunde - POLLICHIA-Museum
- Gründung des Urweltmuseums GEOSKOP
Ausführliche Darstellung in 1.08: 1971 bis 1998: Die Ära Günter Preuß
1998 - 2015
Mit Eckhard Friedrich als Vorsitzenden der POLLICHIA werden erneut wichtige Entscheidungen für die Zukunft des Vereins getroffen: Hervorzuheben ist die Schaffung der Stelle eines hauptberuflichen Geschäftsführeres und der Ausbau der Geschäftsstelle, was bei nunmehr über 3.000 Mitgliedern überfällig war.
Letztlich münden diesen Anstrengungen im Bau des Haus der Artenvielfalt.
Ausführliche Darstellung in 1.09: Die POLLICHIA 1998 bis 2015
2015 - heute: die POLLICHIA im Digitalen Zeitalter
Publikationen) und z. B. auch der Internet-Auftritt den modernen technischen Möglichkeiten angepasst.
Die Digitalisierung fast aller Lebensbereiche betrifft auch die POLLICHIA. Beschleunigt durch die Notwendigkeit zu Kommunikation per Online-Konferenz während der Covid19-Pandemie wurden die Verwaltung auf digitale Medien umgestellt, die Veröffentlichungen (seit 1843!) digitalisiert (sieheMit Einführung der ArtenKennerSeminare ist die POLLICHIA eine Vorreiterin im Bestreben, dem drohenden Verlust der Artenkenntnisse entgegenzuwirken; eine notwendige Voraussetzung, um in den Bemühungen um den Erhalt der Artenvielfalt erfolgreich zu sein.
Ausführliche Darstellung in 1.10: Die POLLICHIA im Digitalen Zeitalter