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Naturforschung · Naturschutz · Umweltbildung

Strahlender Sonnenschein und ein Workshop: dieses Mal für erwachsene Bienenfreunde.

Wir haben erfahren, dass es hunderte von verschiedenen Wildbienen-Arten gibt, aber leider die Hälfte davon gefährdet ist. Den Körperbau einer Biene haben wir uns angesehen, welches "Mehrzweck-Tool" die Antennen sind und wie die Putzvorrichtung an den Vorderbeinen aussieht.

Hummeln, die auch Bienen sind, bilden wie Honigbienen einen Staat, aber nur die Königin überwintert. Die allermeisten Wildbienen sind allerdings Einzelgänger. Die Weibchen bauen eine Niströhre für ihren eigenen Nachwuchs, manche in Totholz, die meisten im Boden.

Biene, Blauschwarze Holzbiene Die Blauschwarze Holzbiene braucht Totholz.

In einer Schau-Nisthilfe konnten wir uns ansehen, wie es in so einer Röhre aussieht: mehrere Zellen befinden sich hintereinander, in der Zelle befindet sich ein Pollen-Futtervorrat für die Larve und ein Ei. Die Zellen werden je nach Bienen-Art mehr oder weniger blickdicht unterschiedlich ausgekleidet, z.B. mit Blättern oder Blüten. Wir haben bereits geschlüpfte Larven - weiße "Würmchen" -  gesehen.

Manchmal wird eine Nisthilfe auch von anderen Tieren genutzt, Wespen beispielsweise, die zwar Hautflügler sind, aber nicht zu den Bienen gehören. Wir haben eine Brutröhre gesehen, in die eine Grabwespe mehrere kleine Schmetterlingsraupen als Futter für die Larve eingetragen hatte.

Was ein Kuckuck mit Wildbienen zu tun hat, haben wir ebenfalls erfahren. Und noch viele andere interessante Informationen über die Wildbienen.

An der großen Wildbienen-Nisthilfe haben wir eine Holzbiene gesehen, an den Antennen mit einem braunen Ring konnten wir ein Männchen der Blauschwarzen Holzbiene bestimmen. Interessant war auch die Bauweise einer Wespe, die wir ebenfalls an der Nisthilfe beobachten konnten: die Gemeine Schornsteinwespe baut an steilen Lehmwänden nach unten offene Röhren, durch die sie in die Brutröhre gelangt. Genauso wichtig für die Artenvielfalt sind weitere Tiere, die man dort ebenfalls oft sieht: Parasiten wie beispielsweise die Goldwespe oder der Bienenkäfer.

Biene, Gemeine SchornsteinwespeRöhre der Schornsteinwespe an einer Lehmwand

GemeineSchornsteinwespe1Gemeine Schornsteinwespe am Röhreneingang

Die Abschlussfrage war, was wir selbst für die Wildbienen tun können. Das sind drei wichtige Punkte: Nahrung durch einheimische Pflanzen, Lebensraum erhalten oder schaffen und auf Gift jeglicher Art verzichten.

Dass Pflanzen heimisch sind ist deshalb wichtig, weil sich viele Bienen - und auch andere Insekten - im Laufe der Evolution auf eben diese Pflanzen, die schon immer bei uns wachsen, spezialisiert haben. Eine Biene, die sich auf Glockenblumen spezialisiert hat, überlebt eben nur, wenn es Glockenblumen gibt.

Als Lebensraum für Wildbienen kann man Totholz an Bäumen belassen, vertrocknete Pflanzenstängel stehen lassen und, besonders wichtig, Boden zur Verfügung stellen, der nicht bewachsen ist - unter einer Hecke, zwischen Pflasterfugen etc - und nur selten oder gar nicht bearbeitet wird. Die Biene befindet sich immerhin ca. 10 Monate in ihrer Brutröhre. Wird der Boden im Herbst oder Frühjahr bearbeitet, wird die Brutröhre mit den überwinternden Bienen zerstört.

Glockenblume 1200x800Glockenblume mit Wildbiene