Zur Startseite Zur Startseite

Naturforschung · Naturschutz · Umweltbildung

Gleich am Anfang haben wir einen Käfer gesehen, der auch zum Thema Bienen gehört:

Der Bienenkäfer.

Die Bienen versuchen ihn auszutricksen: an einem Stück Totholz haben wir gesehen, wie die Bienen die Bohrlöcher nutzen, um darin für den Bienennachwuchs Pollen zu lagern und in jedes "Kinderzimmer" ein Ei zu legen. Die Röhre wird dann zum Schluss von außen noch gut mit Erde verschlossen. Und zwar genau deswegen, damit der Bienenkäfer dort nicht hinkommt: die Larven (also die Kinder) des Bienenkäfers fressen nämlich das Bienen-Ei oder die Bienen-Larve und zusätzlich den Pollen, der für die Bienenlarve gedacht war. Aber auch solche Tiere sind wichtig in der Natur, damit alles im Gleichgewicht bleibt. Hübsch sieht er auf jeden Fall aus der Bienenkäfer, und seine Larve sieht aus wie eine rosa gefärbte Raupe.

Käfer, Gemeiner Bienenkäfer Bienenkäfer an der Nisthilfe

Für Jugendliche war dieser Wildbienen-Workshop gedacht, Erwachsene dürfen im Mai alles über diese wichtigen Bienen lernen. Auf der Wiese haben wir Bienen gefunden, dort blüht gerade viel Löwenzahn und einige Apfelbäume. Die Bienen sind manchmal ganz staubig, weil sie in den Löwenzahn-Blüten soviel Pollen mitnehmen. Löwenzahn sieht also nicht nur farbenfroh aus, sondern liefert auch Nahrung für viele Insekten.

Loewenzahn 400x300Löwenzahn-Wiese

Nicht nur Bienen, sondern auch Schwebfliegen freuen sich über Blüten, sogar der Bienenkäfer ist dort zu finden: der erwachsene Käfer frisst Pollen und kleine Insekten, die er auf den Blüten findet. Auch die Blätter und sogar die Wurzeln sind für manche Tiere wichtig: es gibt Schmetterlinge, deren Raupen nur Löwenzahn fressen.

Loewenzahn Biene 400x300Für die Biene eine tolle Pflanze: Löwenzahn

In einem Bienenheft konnten die jungen Bienenfreunde allerlei Rätsel lösen und interessante Informationen mit nach Hause nehmen. Ein besonders bunter Vogel tauchte in diesem Heft immer wieder auf, wie er wohl heißt? An der Wand unseres Bienenhauses hängt ein Poster mit vielen Vogelarten, dort konnten wir ihn suchen: ein Bienenfresser. Also auch vor diesem Vogel müssen sich die Bienen in Acht nehmen.

Wildbienen-Workshop Jugendliche, WeitersweilerIm Bienenhaus: das Bienenheft hat Spaß gemacht

Was unterscheidet eigentlich eine Wespe von einer Biene? Auch das konnten wir sehen, denn ein Wespennest gibt es in unserem Bienenhaus auch und die Wespen fliegen immer wieder hin. Die Wespe hat eine "Wespen-Taille", sie kann ihre Flügel längs falten, so dass sie schmaler aussehen und sie lässt die Beine beim Flug weit nach unten hängen, sie sehen also länger aus als bei einer Biene, außerdem hat sie keine flauschigen Haare wie die meisten Bienen. Keine Angst: Wenn sich eine Wespe nicht bedroht fühlt, ist sie ganz friedlich und sticht nicht: wegscheuen oder anpusten ist also keine gute Idee, sondern einfach ruhig bleiben. Dann kann man sie sogar auf die Hand krabbeln lassen wenn man mutig genug ist. Es gibt übrigens viel mehr Wespen als die, die gerne unser Essen haben möchten, und sie sehen total unterschiedlich aus.

Toepferwespe 400x300Töpferwespe

Die Gehörnte Mauerbiene fliegt nur im Frühjahr. Wo sie ihre Hörner hat, haben wir gesehen. An künstlichen Nisthilfen ist sie eine häufige Art. Wir konnten uns in einer Schau-Nisthilfe ansehen, wie die "Zimmer" der Bienenkinder in den Niströhren angelegt werden. Bei jeder Bienenart sieht es ein bisschen unterschiedlich aus: in zwei Röhren hat eine Blattschneider-Biene jedes Ei und den zugehörigen Pollenvorrat in ein Blattstück eingewickelt. Bei der Mauerbiene haben wir gesehen, dass die Männchen am Kopf ein weißes Haarbüschel haben, so kann man sie einfach von den Weibchen unterscheiden. In der Niströhre sind näher am Eingang die Männchen, die im nächsten Frühjahr zuerst die Röhre verlassen, die Weibchen fliegen erst einige Tage später.

Biene Gehörnte Mauerbiene

Unser Bienenhaus steht in einem Obstgarten. Dort blühen gerade die Apfelbäume, die natürlich ebenfalls gerne von den Bienen besucht werden. Für uns ist das auch wichtig, denn wenn die Bienen die Blüten nicht bestäuben würden, hätten wir keine Äpfel und keinen Apfelsaft. Genauso wie bei vielen anderen Lebensmitteln: Erdbeeren, Pfefferminz für den Tee, Marmelade, Rapsöl, Orangensaft, Tomaten, Kirschen und Vieles mehr. Auf all das müssten wir verzichten wenn es keine Bienen gäbe.

Apfelbluete 400x300Apfelblüte

Bienen zu schützen ist eigentlich ganz einfach: mit etwas mehr Gelassenheit ist ihnen schon viel geholfen. Wenn man einfach den Löwenzahn in der Wiese wachsen lässt oder so manche kleine unscheinbare Blüte zwischen den Fugen oder am Straßenrand. Denn manch kleine Blüte liefert mehr Nektar als eine große auffällige Blüte. Pflanzen, die bei uns nicht heimisch sind, sind oft nutzlos für Bienen und auch für andere Insekten. Gift ist natürlich giftig für die Bienen, am besten man verzichtet ganz darauf. Also auch bei Blattläusen und Ameisen ist Gelassenheit der bessere Weg als Gift, die Natur regelt das schon: es gibt viele Tiere, die Blattläuse oder Ameisen fressen.

Es war ein spannender und lehrreicher Nachmittag und hat uns allen Spaß gemacht. Wie wär's mit einem Löwenzahn-Salat zum Abendessen?