Zur Startseite Zur Startseite

Naturforschung · Naturschutz · Umweltbildung

Jugendliche Begeisterung beim Umweltdiplom für die Schmetterlinge nahe Jakobsweiler.

Zwischen Weitersweiler und Jakobsweiler haben wir uns eine Wiese mit vielen Wildblumen ausgesucht, damit die Teilnehmer des Umweltdiploms viele verschiedene Schmetterlingsarten finden können. Seit 16 Jahren bietet die Kreisverwaltung diese Veranstaltungen für Jugendliche an, die Pollichia ist seit 12 Jahren dabei. Wieviele Schmetterlinge wir wohl finden werden?

Großes OchsenaugeGroßes Ochsenauge, Männchen

Warum ist das Ochsenauge mal fast ganz braun und manchmal sind die Flügel mehr orange? Daran kann man erkennen, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist. Kleiner als das Ochsenauge ist das Kleine Wiesenvögelchen, mit einem breiten weißen Streifen sehen wir auch das Weißbindige Wiesenvögelchen.

Am häufigsten haben wir das Schachbrett gesehen, leicht zu erkennen an dem schachbrettartigen Muster auf den Flügeln. Schwieriger war es bei den Dickkopffaltern, da muss man genau hinschauen: sind die Flügelenden auf der Unterseite schwarz oder orange? Und sogar dann ist der Name noch kompliziert: Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter oder Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter.

Schwarzkolbiger Braun-DickkopffalterSchwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter von unten gesehen

Der Brombeer-Perlmutterfalter flog entlang der Brombeeren am Wiesenrand, auf dem Rückweg konnten wir ihn dann schließlich doch noch von Nahem sehen: kräftig orangene Flügeloberseiten und ein interessantes Muster auf der Unterseite. Er kommt in Deutschland nur vor, weil es inzwischen wärmer geworden ist.

Einen Schmetterling, der Schornsteinfeger heißt, haben wir gesehen, bis auf ein paar Punkte ist er komplett dunkel. Einige Senfweißlinge waren ebenfalls auf dieser Wiese, sie haben eine andere Flügelform als die Kohlweißlinge und einen dicken schwarzen Fleck auf der Flügeloberseite. Der Grünaderweißling, den wir sahen, hat grün-graue Linien, die wie Adern aussehen, auf der Flügelunterseite.

Einen besonderen Schmetterling haben wir noch gefunden: den Kleinen Schlehen-Zipfelfalter. Er ist nicht so häufig und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

UmweltdiplomSchmetterlinge4 800x600Auf diesem T-Shirt hat sich der Kleine Feuerfalter wohlgefühlt und sich ein Stück tragen lassen.

Was haben wir noch gesehen: einen Kleinen Feuerfalter, einen Großen Kohlweißling, einen Graszünsler (Chrysoteuchia culmella) und einen Schmetterling, der sich versteckt: genauer gesagt, die Raupe davon, die - winzig klein - im Inneren eines Eichenblatts lebt. Dieser Schmetterling heißt Stigmella basiguttella, eine Zwergminiermotte. Miniermotte deswegen, weil die Raupe in einem Pflanzenblatt eine Mine anlegt, also einen Gang, in dem sie sich nach und nach vorwärts frisst. Dabei wird die Mine immer breiter, weil die Raupe größer wird. Der Schmetterling, der dann irgendwann fliegt, ist natürlich auch winzig klein.

Mine, Stigmella basiguttella, an EicheRaupe der Zwergminiermotte Stigmella basiguttella in einem Eichenblatt

Es war sehr warm, zum Glück gabs auch ein paar Bäume für eine schattige Pause. Alle waren begeistert dabei, um immer noch eine weitere Schmetterlingsart zu finden oder sich einfach über den zehnten Schachbrettfalter zu freuen. Bis bald zur nächsten Umweltdiplom-Veranstaltung.