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Naturforschung · Naturschutz · Umweltbildung

Im Frühjahr ist die beste Zeit, um am meisten Tiere am Gewässerboden zu finden.

An einem Pollichia-Grundstück im Donnersbergkreis fließt der Layerbach vorbei, ein Gewässer dritter Ordnung. Er fließt nach ungefähr 4 km in die Moschel. Abhängig davon, wie gut die Wasserqualität ist, kommen in einem Gewässer unterschiedliche Tiere vor. Mit Tisch, Untersuchungsmaterial, Kaffee und Kuchen ausgestattet machten wir uns auf den Weg.

Layerbach

Wir suchten an zwei verschiedenen Stellen: in eher sandigem Substrat und an einer Stelle mit mehr Steinen. Am Boden und an oder unter Steinen, also der Bachsohle, befinden sich die wirbellosen Tiere. Fische und Amphibien beispielsweise gehören nicht zum Makrozoobenthos (noch ziemlich junge Feuersalamander-Larven haben wir dort ebenfalls gefunden). Aus einem dafür geeigneten stabilen Kescher ging es in einen Eimer und vom Eimer in größere Schalen. Durch die aufgewirbelte Erde ist das Wasser natürlich ziemlich schmutzig, man sieht die Tiere deswegen nur wenn wenig Wasser in der Schale ist.

Ein Teil unserer Funde

Am häufigsten fanden wir die Larve der Eintagsfliege Baetis rhodani, diese Art stellt weniger Ansprüche an ihren Lebensraum und kommt auch mit Fließgewässern zurecht, die leicht verunreinigt sind. Mehrere andere Eintagsfliegen-Arten waren ebenfalls dabei.

Eintagsfliege

Eintagsfliege2 400x300

EintagsfliegeLarven von Eintagsfliegen

Weiterhin kamen viele Bachfloh-Krebse (Gammarus fossarum) vor.

Bachfloh Krebse 400x300Bachfloh-Krebse

Den Dreieckstrudelwurm (mit dreieckigem Kopf, Dugesia gonocephala), auch Europäische Bachplanarie genannt, sahen wir ebenfalls relativ oft.

Dreieckskopf-StrudelwurmDreieckstrudelwurm

Insgesamt haben wir 16 Arten aus 7 Gruppen nachweisen können. Mit dabei waren die nicht ganz so häufigen Larven der Maifliege (Rhithrogena semicolorata) und dieser drei Köcherfliegenarten: Gezähntfühlerige Köcherfliege (Odontocerum albicornis), eine Wassergeistchen-Art (Hydropsyche instabilis) und die Quellbach-Köcherjungfer (Drusus annulatus). Diese Arten benötigen sauberes Wasser.

Ein Drittel der Köcherfliegenarten sind übrigens bestandsgefährdet. Verschmutzung und Nährstoffeintrag, unsachgemäße Gewässerunterhaltung (z.B. Entfernen von Totholz und Pflanzen) sowie Wasserentnahme oder der Gewässerausbau machen den Köcherfliegen und anderen Arten zu schaffen.

Larve, KöcherfliegeLarve einer Köcherfliege in ihrem Köcher

Steinfliegenlarven, die auf eine besonders gute Wasserqualität hinweisen würden, haben wir leider nicht gefunden, was wir auch so erwartet hatten. Zumindest von einer guten Wasserqualität kann man als Ergebnis unserer Untersuchungen ausgehen.

In einem der nächsten Pollichia-Kuriere wird es einen Bericht mit den vollständigen Ergebnissen und weiteren Hintergrundinformationen geben. Wir haben viele Tiere gefunden und Neues gelernt, es hat Spaß gemacht und der Kuchen hat allen geschmeckt.

Makrozoobenthos 400x300Einige Teilnehmer