Mäh-Einsatz
Auf einem unserer Grundstück bei Niedermoschel standen Mäharbeiten an.
Bei schöner Aussicht über den Ort fanden sich sieben Personen, die beim ersten Termin bereits einen großes Teil des Grundstücks von nachwachsenden Brombeeren, Schlehen, Waldreben und Bärenschoten befreiten. An einem weiteren Termin wurde der Rest gemäht.
Über Streifenmahd haben wir uns keine Gedanken machen müssen: die vorhandenen Insekten mussten nicht weit fliegen: zwei angrenzende Pollichia-Wiesen werden erst im Herbst gemäht. Dort blühen verschiedene Pflanzen noch reichlich. Wo jetzt gemäht wurde, blüht es im Herbst dann wieder.
Auch andere Tiere fanden bereits ein Zuhause auf diesem Grundstück: einen Dachsbau, der allerdings im Moment nicht bewohnt ist, gibt es dort, und zwei gefundene kunstvolle Ameisenhügel haben wir beim Mähen natürlich verschont.
Noch weitere Arbeit wartet in der angrenzenden Hecke: der ursprünglich aus Asien stammende Schlingknöterich überwuchert dort einen Teil der Gehölze. Er wird gelegentlich zur Fassadenbegrünung verwendet, wenn er in die Natur gelangt, verdrängt er dort heimische Pflanzen. Nicht zu verwechseln mit der heimischen Waldrebe, ebenfalls eine Schlingpflanze, die für das Überleben einiger Insekten notwendig ist, da sie auf Waldrebe spezialisiert sind, beispielsweise die Raupen verschiedener Waldrebenspanner.
Nach Abschluss der Arbeit gab es noch einen kleinen Imbiss, am zweiten Termin hatten wir sogar einen Sonnenschirm, der uns Schatten spendete.
Gut gestärkt schauten wir uns dann noch die beiden ungemähten Wiesen an und fanden dort einige Bewohner:
Im Mulm einer "Apfelbaum-Ruine" leben die Larven eines Rosenkäfers, sie brauchen genau dieses sich bereits zersetzende Holz für ihre Entwicklung.
Auf einer Blüte sitzend konnten wir eine Taubenskabiosen-Keulhornblattwespe sehen. Ihre Fühler sind am Ende keulenartig verdickt - ähnlich wie bei den Tagfaltern. Diese Blattwespe bekommt man eher selten zu sehen.
Die Raupe des Zimtbärs versteckte sich, genauso wie sich der Breitbinden-Labkrautspanner auf Rinde sitzend auf seine Tarnung verließ. Den kleinen gelben Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer konnte man sehen wenn man genau hinschaut. Er ernährt sich nicht von Blattläusen wie viele Marienkäfer, sondern von Mehltau.
Auch klein und trotzdem auffällig ist die Wiesen-Schmuckzikade.
Großes Ochsenauge, Rotbraunes Ochsenauge und Schachbrett waren die häufigsten Tagfalter und steuerten die vielen Blüten an. Vor allem der Dost blühte gerade im Übermaß.
DANKE an alle, die mitgeholfen haben!