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Naturforschung · Naturschutz · Umweltbildung

Sieben interessierte Nachtschwärmer und fast Neumond bei Falkenstein.

Optimale Voraussetzungen für eine Leuchtnacht, um die Tiere kennen zu lernen, die sich tagsüber verstecken, nur nachts aktiv sind und darum vielen Menschen verborgen bleiben.

Leuchtnacht20240802 LeuchtturmEiner der drei Leuchttürme

Dass Insekten von Lichtquellen angezogen werden wollen wir uns zunutze machen, um festzustellen, welche möglicherweise seltenen Insekten hier leben. Dann kann man den Lebensraum für diese Tiere erhalten oder bei Bedarf optimieren.. Natürlich soll nächtliches Licht eine Ausnahme sein, nachtaktive Tiere und auch Pflanzen brauchen nachts Dunkelheit. Dekoleuchten, helle Fenster und Straßenlaternen sollten also nur dort leuchten wo unbedingt notwendig.

Welche der fast 4000 Schmetterlingsarten, die es in Deutschland gibt, werden wir wohl an diesem Abend sehen? Sie heißen Spinner, Spanner und Eulen... Es wird spannend.

Den Anfang machte allerdings ein anderes Tier: Eine Gefleckte Ameisenjungfer schien zusammen mit den Teilnehmern den interessanten Informationen über die Nachtlebewesen zu lauschen. Als erwachsenes Insekt sieht sie wie eine Libelle aus, als Larve lebt sie in trockenem Boden, hat dort einen Trichter gebaut und fängt Ameisen, aber auch andere Insekten und Spinnen, die sich in diesen Trichter verirren. Die Larven werden deshalb Ameisenlöwen genannt.

Gefleckte Ameisenjungfer, FalkensteinGefleckte Ameisenjungfer

Eine besondere Schmetterlingsart konnten wir auch bald sehen: die Grüneule, die warme steppenartige Graslandschaften als Lebensraum benötigt. In der Roten Liste von Rheinland-Pfalz ist sie als gefährdet aufgeführt, wir konnten im Laufe des Abends mehrere davon sehen, der Lebensraum passt also für sie.

Nachtfalter, Grüneule, Falkenstein, 7

Besonders hübsch und zutraulich: der Eichenspinner und der Dromedar-Zahnspinner.

Nachtfalter, Eichenspinner, FalkensteinEichenspinner

Nachtfalter, Dromedar-Zahnspinner, FalkensteinDromedar-Zahnspinner

Mit teilweise orangenen Fühlern kam ein Aaskäfer, Necrodes littoralis, ebenfalls an einen Leuchtturm. Genauso einige Heuschrecken wie die Zweifarbige Beißschrecke.

Käfer, Necrodes littoralisNecrodes littoralis

Heuschrecke, Zweifarbige BeißschreckeZweifarbige Beißschrecke

Wieder eine Besonderheit: die laut Roter Liste stark gefährdete Westliche Steppen-Sattelschrecke, die einen trocken-heißen Lebensraum benötigt und in Deutschland nur in Rheinland-Pfalz an wenigen Stellen vorkommt. Auch sie war mit mehreren Individuen vertreten.

Heuschrecke, Große Steppen-Sattelschrecke, Falkenstein, 5Westliche Steppen-Sattelschrecke

Die Gefleckte Keulenschrecke konnten wir hören, ans Licht kam sie nicht geflogen. Die Heuschrecken-Arten sind wie die Vögel an ihren Lauten erkennbar.

Eine bereits größere Larve einer Gottesanbeterin gesellte sich ebenfalls zu uns. Gottesanbeterinnen schlüpfen immer als braune Larven, später können sie braun oder grün gefärbt sein.

Heuschrecke, GottesanbeterinGottesanbeterin

Mit kunstvollem Flügeldesign: der Achateulenspinner.

Nachtfalter, Achat-Eulenspinner, FalkensteinAchat-Eulenspinner

Drei Vertreter der Kleinschmetterlinge: Ethmia quadrillella, Anania verbascalis und Aethes smeathmanniana. Kleinschmetterlinge sind oft nur wenige Millimeter groß.

Nachtfalter, Ethmia quadrillella, FalkensteinEthmia quadrillella

Nachtfalter, Anania verbascalis, FalkensteinAnania verbascalis

Nachtfalter, Aethes smeathmanniana, FalkensteinAethes smeathmanniana

Vor allem von den Schmetterlingen sahen wir noch Dutzende weitere Arten. Es war schon nach Mitternacht als wir schließlich die Leuchttürme wieder abbauten. Ein schöner Abend an dem wir viele interessante Insekten beobachten konnten. Und im Hintergrund ruft der Waldkauz "Bis zum nächsten Mal".