Käfersuche
Bei unserer Käferexkursion am 15. Juni konnten wir so einiges entdecken und erfahren.
Vielleicht krabbelt ein Käfer gerade auf unserem Weg? Als erstes finden wir bei unserer Käfersuche eine Feder. Zu welchem Vogel sie wohl gehört hat? Eine vierjährige Teilnehmerin weiß es: "Specht", es war die Feder eines Buntspechts. Später finden wir noch eine Feder eines Eichelhähers, die "Polizei des Waldes", der mit seinen Rufen vor Gefahren warnt. Genau wie die echte Polizei ein Blaulicht hat, hat auch der Eichelhäher teilweise blaue Federn.
Doch eigentlich suchen wir Käfer. Bald ist der erste Waldmistkäfer gefunden: mit blau schillernder Unterseite. Dann, fast zu übersehen:
Unscheinbar auf den ersten Blick, doch es ist die Flügeldecke eines Hirschkäfers! Hirschkäfer werden oft von Vögeln gefressen, auf der Flügeldecke sieht man einen Abdruck des Schnabels. Die nicht-nahrhaften Teile wie die Flügel und der Kopf mit "Geweih" bleiben übrig. Wir finden noch mehr solcher Einzelteile.
Wie mehr als 1000 Käfer-Arten bei uns ist auch der Hirschkäfer auf Totholz angewiesen. Je nach Art leben die Larven der Käfer an krankem, absterbendem oder abgestorbenen Holz. Sie ernähren sich von Holz, Rinde oder von den Pilzen, die das Holz zersetzen. Außerdem gibt es Käfer, die am Holz leben und sich räuberisch von anderen Holzbewohnern ernähren. An einem Baum, der längst keine Blätter mehr hat, konnten wir Totholzpilze sehen, die Fraßgänge von Käferlarven und Stellen, an denen ein Specht die Rinde entfernt hat, um die Käferlarven fressen zu können. Die Larven brauchen zum Teil mehrere Jahre für ihre Entwicklung, als erwachsene Käfer fliegen sie meist nur wenige Wochen.
Doch auch andere Käfer konnten wir finden: zum Beispiel den Asiatischen Marienkäfer, eine nicht-einheimische Art, und den Vierzehnpunkt-Marienkäfer, einen weiteren der 82 Marienkäfer-Arten in Deutschland.
Und diese beiden, die wie viele Käfer Doldenblütler toll finden:
Als Larven leben diese beiden Arten ebenfalls von Totholz.
Natürlich sind nicht alle Käferlarven Totholzbewohner: Larven von Marienkäfern und ihr Futter, die Blattläuse, haben wir gesehen. Auf dem Blatt einer Königskerze konnten wir ebenfalls eine Käferlarve finden. Welcher Käfer das wohl mal wird?
Weitere Käfer wie den Kleinen Schmalbock haben wir gefunden, aber auch Spinnen, Heuschrecken und den Zickzacklinien-Trauerschweber. Zwischendurch ist der eine oder andere Schmetterling vorbei geflogen, an einem Baumstamm konnten wir die leeren Raupenhüllen des Eichenprozessionsspinners sehen. Irgendwann mitten auf dem Weg:
Tatsächlich ein lebender Hirschkäfer! Das Weibchen ist zwar nicht ganz so auffällig, durch die Größe aber trotzdem imposant. Unterwegs hatten wir einen abgesägten Eichenstumpf gesehen, die Erde daneben war umgewühlt. Dort haben wohl Wildschweine im Boden nach den nahrhaften, großen Hirschkäferlarven gesucht.
Auf dem Rückweg fanden wir noch eine Blindschleiche auf dem Weg.
Ein Teil der Gruppe ließ die Exkursion in der Fischerhütte bei einem Mittagsimbiss ausklingen. Wer dabei war konnte noch eine anhängliche Blaue Federlibelle bewundern.