


















































Weiße Lichtnelke (Silene latifolia)
Über Arten, die in unseren Breiten bis weit in den Herbst hinein blühen, könnte man noch vieles mehr berichten. Als ein Beispiel stellen wir heute die Weiße Lichtnelke (Silene latifolia) vor, die auch als Weiße Nachtnelke bezeichnet wird. Sie duftet in den Abend- und Nachtstunden, wird von Nachtfaltern besucht, die für die Bestäubung sorgen. Dabei ist die Art zwei- bis dreihäusig, es gibt also sowohl männliche und weibliche als auch zwittrige Blüten. Bei den Zwittrigen Blüten werden zuerst die „männlichen“ Pollen reif, der „weibliche“ Fruchtknoten reift später. Dadurch vermeidet die Art eine Selbstbestäubung.
Seit einigen Jahren richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Herbst- und Winterblüher. Wir konnten feststellen, dass die Weiße Lichtnelke zu den besonders ausdauernden Spätblühern gehört. Nachts blühende Arten müssen besser an kalte Temperaturen angepasst sein als Arten, die tagsüber blühen. Die Weiße Lichtnelke ist aber diesbezüglich besonders robust. Im Hebst blüht sie noch vielerorts an Wegrändern und in Säumen von Gebüschen. In milden Wintern machen ihr schwache Fröste kaum etwas. Sie blüht einfach immer weiter.
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller
Mehr zur Art in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.: siehe hier