Rapunzel Glockenblume
In diesem Porträt widmen wir uns einem weiteren Vertreter der Campanulacea, nämlich der Rapunzel-Glockenblume. Sie wächst an mäßig stickstoffreichen, eher trockenen Standorten auf Äckern, entlang von Hecken- und Wegrändern, auf mageren Weiden und Wiesen sowie in Eichen- und Kiefernwäldern. Die Pflanze ist im Pfälzerwald und in ganz Deutschland weit verbreitet und wird als ungefährdet eingestuft. Im Vergleich zur Wiesen-Glockenblume blüht Campanula rapunculus etwa einen Monat später, wobei diese Zahlen aufgrund der globalen Erwärmung und der regionalen klimatischen Bedingungen von der Literatur abweichen können. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die fleischig verdickte Wurzel, die als köstliches Gemüse zubereitet werden kann (lateinisch: „rapunculus“ = kleine Rübe). Im Elsass wurde die Art noch zwischen 1906 und 1929 angebaut. Die Rosettenblätter der Pflanze wurden auch im Winter geerntet, ähnlich wie beim Feldsalat (Valerianella locusta), weshalb Feldsalat auch als Rapunzel bezeichnet wird. Schließlich kann C. rapunculus von C. patula durch die weniger tief eingeschnittenen Blütenspitzen und den meist einseitigen Blütenstand unterschieden werden. Wie man auf unserem Foto sieht, sind die Blüten dieser Pflanze sehr beliebt bei Wildbienen.
Mehr zu der Art in der ArtenInfo der POLLICHIA e.V.: https://arteninfo.net/elearning/flora/speciesportrait/4811
Autor der Texte und Herausgeber: Natur Südwest, Foto: Oliver Röller