Palmberg bei Laumersheim (22,6 Hektar, 71 Flurstücke)
Magerwiesen, offene Sandflächen und Kleingewässer: der südlich von Laumersheim gelegene Palmberg ist ein weithin sichtbarer, eiszeitlicher Hügel. Während sich auf dem westlichen Abschnitt teils magere Wiesenflächen und Hecken und waldähnliche Gehölzstrukturen befinden, ist sein zentraler Bereich heute durch eine offengelassene Sandgrube geprägt.
Das Gebiet ist als Europäisches Vogelschutzgebiet sowie seit dem Jahr 2023 auch als „Geschützter Landschaftsbestandteil“ im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes ausgewiesen. Seine Wertigkeit liegt auch darin begründet, dass das Umland durch intensive Landwirtschaft, Siedlungen und Verkehrswege geprägt ist, wodurch der Palmberg ein wertvolles, wenn auch isoliertes Schutzgebiet darstellt.
Der Abbau des Sandes begann in den 1930er Jahren, als man Material für den Autobahnbau benötigte. Nach dem Krieg wurde begonnen dort Quarzsand abzubauen, was einige Jahrzehnte später endete. Weite Teile des Abbaugeländes unterlagen dem Aufwuchs von Gehölzen und sind heute mit Bäumen bestanden, darunter ein hoher Anteil von – aus Naturschutzsicht unerwünschten – nordamerikanischen Robinien. Diese sollen im Gebiet möglichst zurückgedrängt werden, was allerdings sehr schwierig ist.
Mit dem Überwachsen durch Gehölze sind ehemals dort brütende Flussregenpfeifer und Uferschwalben verloren gegangen. Auch die Gelbbauchunke gibt es dort heute nicht mehr. Um den dortigen Schutz der Amphibien haben sich der 2022 verstorbene Dr. Michael Leible und Susanne Mayrhofer verdient gemacht, letztere im Auftrag der Firma Willersinn.
So wurden in den Jahren 2021 und 2022 auf Initiative der Unteren Naturschutzbehörde Bad Dürkheim und Veranlassung der Firma Willersinn im und nahe dem tiefst gelegenen Areal Robinien mit einem Kettenbagger mit Sortiergreifer entfernt. Weiterhin wurde der Oberboden in Teilen abgeschoben. Leider sind die im sandigen Erdreich verbliebenen Wurzeln der Robinie erneut ausgeschlagen.
Die Gestaltung der Laichgewässer hat dazu geführt, dass sich dort die Wechselkröte wieder fortpflanzt. Mauer- und Zauneidechse kommen beide im Gebiet vor. Es finden sich dort der Braune Sandlaufkäfer, das Zwerg-Filzkraut und das Echte Tausendgüldenkraut. Auf den Magerstandorten rund um die Kapelle, die bis auf dieses Denkmal ebenfalls nun der Pollichia gehören, leben als Besonderheit das Siebenbürger Perlgras und die Bocks-Riemenzunge.
Die Pflege des offenen Areals erfolgt in Teilbereichen durch eine Kompensationsverpflichtung der Vier Jahreszeiten Winzer eG Laumersheim. Die staatliche Biotopbetreuung veranlasst die Pflege der im westlichen Teil gelegenen Wiesenflächen auf dem Kapellenberg. Ehrenamtlich Aktive der Pollichia sind bei der Erfassung der Tier- und Pflanzenarten sowie der Pflege von Amphibiengewässern tätig.