Meldeaktion "Spinne des Monats Mai 2024": Listspinne Pisaura mirabilis
Jeden Monat ruft der ARBEITSKREIS SPINNEN alle Naturinteressierten auf, nach einer ausgewählten, gut zu erkennenden Spinnenart zu suchen und die Beobachtungen im Artenfinder RLP zu melden. So hoffen wir, deutlich mehr Informationen zur Spinnenfauna unserer Heimat zu bekommen.
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Die Listspinne Pisaura mirabilis ist typisch für Wiesen, Weiden und alle Arten von Vegetation in mittlerer Höhe. Die Tiere findet man im Mai besonders gut, da diese sich häufig auf Blättern sonnen (1) und etwas später im Monat ihren Eikokon durch die Gegend tragen. Jagdspinnen halten dabei diesen mit einem Beinpaar unter dem Bauch fest (2) - anders als die ebenfalls gerade häufig zu sehenden Wolfsspinnen, die ihren Kokon am Hinterleib befestigen.
Die Listspinne bewacht ihren Kokon dann später weiter, indem die Weibchen den Seidenball an umgeknickten Halmen in einer Art "Zeltnetz" befestigen (3). Dort finden auch die geschlüpften Jungspinnen einige Zeit einen geschützten Raum.
Listspinnen sind mit bis zu 15 Millimetern Körperlänge recht groß und haben einen auffallend spitz zulaufenden Hinterleib und lassen sich daher kaum mit anderen Arten verwechseln. Die Musterung des Hinterleibes kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
Natürlich besitzt auch die Listspinne - wie alle Spinnen - 8 Laufbeine, ebenso 8 Augen (wie die meisten Spinnen). So ist sie für ihre Jagd- und Lebensweise sehr gut ausgestattet. Sie jagt ohne Netz nach Insekten aller Art, die sie optisch und tastend in der Vegetation und am Boden aufspürt.
Spannend ist vor allem die Balz dieser Art, bei welcher die Männchen den Weibchen ein erbeutetes Tier als Brautgeschenk mitbringen und vor der Paarung präsentieren (4). Daher wird die Art auch zutreffender "Brautgeschenkspinne" genannt.