Meldeaktion "Spinne des Monats Juli 2024": Echte Eichblattspinne Aculepeira ceropegia
Jeden Monat ruft der ARBEITSKREIS SPINNEN alle Naturinteressierten auf, nach einer ausgewählten, gut zu erkennenden Spinnenart zu suchen und die Beobachtungen im Artenfinder RLP zu melden. So hoffen wir, deutlich mehr Informationen zur Spinnenfauna unserer Heimat zu bekommen.
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Dieses Mal suchen wir erstmals nach einer Art aus der Familie der der Radnetzspinnen (Araneidae), deren Vertreter die allgemein bekannten typischen radförmigen Fangnetze mit Nabe, Speichen und Fangspirale bauen.
Das helle, namengebende Hinterleibsmuster in Form eines Eichenblattes macht diese, mit bis 15mm Körperlänge beim Weibchen (1) durchaus stattliche Spinne im Feld gut bestimmbar. Das Männchen (2) ist etwas kleiner und schlanker.
Die Eichenblattspinne ist verbreitet, aber nicht überall häufig. Sie besiedelt bevorzugt offene, sonnige Biotope, Trockenrasen ebenso wie feuchtere Wiesen. Ihr Netz baut die Spinne stets bodennah, befestigt an stabilen höheren Kräutern. Die Nabe des Netzes ist typisch mit feiner Spinnseide überzogen. Eher selten sitzt die Spinne in dieser Nabe, sondern neben dem Fangnetz in einer napfförmigen Seidenschale als Sitzwarte.
Eine Herausforderung für den Spinnensammler: Bei Störung lässt sich die Eichenblattspinne sehr schnell zu Boden fallen und verkriecht sich dort.
Bildquellen: (1): Dr. K. Schneeberg, PMN; (2): https://wiki.arages.de/index.php?curid=9335 (3): https://wiki.arages.de/index.php?curid=1033
Verwechslungsgefahr: Die ähnliche Heideradspinne Neoscona adianta kommt hauptsächlich in Norddeutschland vor, seltener in unseren Gefilden. Sie ist deutlich kleiner, rötlicher und hat einen dunklen Längsstreifen innerhalb der Eichenblattfärbung. Ihr Netz findet man häufig in Heidegebieten.