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Naturforschung · Naturschutz · Umweltbildung

Zusammenfassung

Gelbbauchunke 400x311Die Gelbbauchunke ist durch den Verlust ihrer natürlichen Lebensräume stark gefährdet. Durch Anlage geeigneter Laichgewässer soll eine der letzten Populationen der Gelbbauchunke am Haardtrand stabilisiert und erhalten werden. Die Anzahl geeigneter natürlicher Laichgewässer mit ausreichender Wasserhaltekapazität ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Die lange Trockenheit in den Sommermonaten der letzten Jahre führt zu einer schnelleren Austrocknung der wenigen vorhandenen Gewässer, was zu einem Sterben der Kaulquappen vor Abschluss ihrer Entwicklung führt. Um die Population zu stabilisieren und langfristig zu erhalten, soll in Kooperation mit der Biotopbetreuung das Biotop für die Art aufgewertet und verschiedene künstliche Laichgewässer angelegt werden, um genügend Fortpflanzungsgewässer mit ausreichender Wasserhaltekapazität zu schaffen. Die Gewässer werden langfristig durch den Arbeitskreis Herpetologie und die Gruppe Bad Dürkheim gepflegt, um den für die Art wichtigen primären und temporären Charakter der Gewässer zu erhalten.

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Zur Biologie der Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Seit 2013 betreibt die POLLICHIA Artenschutz am Haardtrand um Bad Dürkheim. 2020 wurde das Projekt zum Schutz der Gelbbauchunke als distinktives POLLICHIA-Projekt ins Leben gerufen.

GBU Pfuetze Quappen 463x445Austrocknende Pfütze mit Kaulquappen und MetamorphlingenDie Gelbbauchunke ist eine stark gefährdete heimische Art der Unken (Bombinatoridae). Ihr Lebensraum besteht aus sogenannten periodisch existierenden, flachen Kleinstgewässern (wie z.B. Pfützen, vegetationsfreie kleine Tümpel, regengefüllte Traktorenspuren), die frei von Bewuchs sind und wenig beschattet. Diese sind frei von Nahrungskonkurrenten, da andere Amphibienarten nicht mit der Entwicklungsgeschwindigkeit von Kaulquappe zum Jungtier der Gelbbauchunke (temperaturabhängig etwa nur 4 – 12 Wochen) mithalten können. Die Nachkommen anderer Amphibienarten brauchen länger, um heranzuwachsen und haben eine geringere Überlebenschance in solchen temporären Gewässern, da das Gewässer mit jedem fortlaufenden Tag eine größere Chance hat von Fressfeinden wie Molchen, Rückenschwimmern, Libellenlarven, bzw. von Nahrungskonkurrenten besiedelt zu werden oder gar auszutrocknen.

Die kurze Entwicklungsdauer und die vagabundiere Lebensweise lässt es zu, dass sich ein Weibchen mehrmals im Jahr paaren und an verschiedenen Standorten ablaichen kann. So erhöht sich die Überlebenswahrscheinlichkeit von Nachkommen. Problematisch wird es, wenn sich aufgrund der Hitze keine periodischen Gewässer bilden oder diese zu früh austrocknen.

Ein weiterer gravierender Grund für den Rückgang geeigneter Habitate für die Gelbbauchunke ist der Straßen- und Feldwegausbau. Durch Befestigung und Asphaltierung bilden sich keine Kleinstgewässer und die Wege sind zu hoch frequentiert, wodurch zudem eine Fragmentierung der Lebensräume stattfindet.

Das Projekt

GBU von oben 605x777

Um der Gelbbauchunke am besten zu helfen und um möglichst wenig in die Natur einzugreifen, hebt die POLLICHIA an geschützten, vegetationsfreien Stellen Kuhlen aus, in die verschiedenartige Becken eingelegt werden, die das Wasser besser halten als der Bodengrund. Ein großes Angebot an Becken ist hilfreich, da die Unken bezüglich des Laichortes wählerisch sind und für die zweite Laichperiode im Jahr bevorzugt neue Orte wählen.

Beckentypen, die genutzt werden, sind zum Beispiel Teichfolie, Plastikbecken, Betonbecken oder Kunststoff-Steinmehl-Becken. Diese werden, wenn neben Regenwasser nötig, mit Wasser gefüllt, regelmäßig dank Habitatpflege von überwuchernder Vegetation befreit und wenn nötig gesäubert. Während der Wintermonate sind die Becken mit lokalem Substrat verfüllt, im Frühjahr werden sie ausgehoben und durch Regenwasser befüllt, um die Eigenschaften der temporären Kleinstgewässer zu simulieren. Verschiedene Beckenformen werden auf Präferenz, Wasserhaltekapazität und Haltbarkeit getestet, Regelmäßige Bestandsaufnahmen dokumentieren den Erfolg der Maßnahmen.

Langfristig wird angestrebt, die Anzahl der Projektflächen zu erweitern, um eine Ausbreitung der Unken und die Bildung stabiler Populationen am Haardtrand zu begünstigen.

Bericht zum Arbeitseinsatz April 2024. 

 

GBU Betonbecken 903x602Beton-Becken, die eine etwas bessere Wasserhaltekapazität haben, dafür aber kleiner sind und zu schwer, um per Hand eingegraben zu werden.
GBU Steinmehlbecken 1142x724Kunststoff/Steinmehl-Becken
                                                     

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Dieses Projekt wurde gefördert durch die Georg von Neumayer Stiftung

 

Besondere Bestimmungsmerkmale

Gelbbauchunke 300x300Gelbe Bauchzeichnung

Gelbbauchunke 1Herzförmige Pupille